Gutsy Dragon
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Beitrag  Gast Mi Sep 29, 2010 5:46 am

GEHEIMWISSEN 1

Unter anderem hast du eine Seite des Buches "Schriften großer Denker aus der Epoche der Veränderungen" gefunden. Ich werde dir sagen worum es sich dabei handelt. Also höre gut zu und gib acht, denn jedes Wort könnte von großer Wichtigkeit sein!
Silbrig glänzende Fäden schweben durch die Lüfte, so als seien sie lebendig. Einige trennen sich, andere finden zueinander und verflechten sich, so wie das Geäst alter Bäume. Sprösslinge gehen aus ihnen hervor und führen den unendlichen Lebenszyklus dieser unerklärlichen Masse von Fäden weiter.
Nicht allzuweit, im Halbdunkel der tanzenden Schatten, stand eine Frau – die große Scheara. Eine Schöpfung des Schöpfers selber. Verkörperung seines Ideals. Liebreizend und makellos war ihr Antlitz, nur ihre Augen verrieten ihre unergründliche Weisheit und ihr Alter.
Nachdenklich betrachtete sie die silbrigen Fäden. Sanft und zart waren ihre Berührungen mit diesem Geflecht, so als wolle sie es liebkosen.
Seit einigen Epochen schon war das Schicksalsgewebe unruhig. Es war schrecklich, mit ansehen zu müssen, was die Zukunft bringen würde und zu wissen, dass es unvermeidlich war.
Scheara blickte einen der Fäden entlang und sah ein kleines Mädchen vor einem Kamin. Die junge Magmarin blickte stumm in die tanzenden Flammen. Doch ihre Augen waren nicht die eines gewöhnlichen Kindes. War sie wirklich eine Magmarin?
An einem anderen der Fäden ziehend, las Scheara die Vergangenheit…
Vor langer Zeit, als die Welt vom Chaos erobert wurde, sollten sich Magmaren und Menschen mit allen anderen Rassen vereinigen, die auf den Kontinenten Ogrij und Khair wohnten, um die Armeen der Untoten zu vernichten, die in ihrer Welt Schaden verursachten. Damals sahen weder sie noch der Schöpfer in den Verflechtungen des Zeitgewebes den unendlichen Krieg, der zwischen diesen beiden Rassen ausbrechen sollte. Ära um Ära, Epoche um Epoche wurden Tausende blutiger Kämpfe geführt. Und heute haben alle vergessen, was einst die Ursache war.
Das Gewebe zuckte und färbte sich purpurn, und Scheara blickte wieder auf das Kind. Ihr Spielzeug, ein kleiner P’hadd aus Plüsch, begann in ihren Händen zu schwelen und schließlich zu schmelzen. Es war nun schon das zweite Mal, das so etwas passierte.
Scheara wandte sich nachdenklich ab und fuhr fort das Gewebe zu lesen.
Eine junge Magmarin focht einst gegen einen jungen Menschen. Ihr Kampf war hart und leidenschaftlich. Doch der Schöpfer umgab die jungen Krieger mit unsichtbaren Fäden und verwob ihr Schicksal zu einem. Zorn und Hass wichen dem, was mit dem neuen Band geboren wurde – die Liebe.
Doch ihre eigenen Völker wollten nichts davon erkennen, und schließlich wurden sie fortgejagt und verbannt. Gemeinsam machten sich die Verbannten auf den Weg und fanden Zuflucht an einem vergessenen Ort. Ein Jahr verging, und ihre Liebe gebar einen neunen Spross.
Kari, zur Hälfte Mensch und Magmar, verkörperte die Harmonie. Sie war sowohl Licht, als auch Dunkelheit, Reinheit, wie auch Chaos, Liebe und Hass. Und mit ihr würde eine neue Ära entstehen.
Scheara blickte weiter in die Zukunft und sah, dass Menschen und Magmaren vergehen würden. Das Schicksalsgewebe, geflochten vom Rad der Zeit, würde einen neuen Zyklus schaffen, in dem der Mensch-Magmar in der Welt herrschen würde. Denn so lautet die Prophezeiung.


Zuletzt von Mantus am Mi Sep 29, 2010 6:15 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Beitrag  Gast Mi Sep 29, 2010 5:47 am

Es handelt sich um die Handschrift eines unbekannten Autors. Es ist die Geschichte eines jungen Menschen, namens Jarusch.
Sie handelt davon, dass Jarusch des ewigen Kampfes gegen die Magmaren müde war und sich auf die Suche nach anderen Völkern machte, um mit ihrer Hilfe den Frieden für Menschen und Magmaren zu bringen.
Auf seiner Suche durchquerte er eine Wüste, fern seiner Heimat. Dem Tode nahe, sandte er ein Stoßgebet an die Götter und bat darum, ihn nicht verdursten zu lassen. Daraufhin erschien ihm ein Brunnen, doch schien er ausgetrocknet zu sein. Jarusch verfluchte die Götter für diese Boshaftigkeit, doch dann erhob sich ein Sandsturm aus der Mitte des Brunnens und nahm die Form eines riesigen Wesens aus Sand an. Das fremde Wesen fragte Jarusch, warum er ihn geweckt habe. Jarusch erzählte von den langen Kämpfen zwischen Menschen und Magmaren und bat das Wesen um seine Hilfe. Doch der Sandriese sprach, dass die Zeit noch nicht gekommen sei, in der Menschen und Magmaren auf die Sandriesen treffen würden. Doch sei es an der Zeit, Menschen und Magmaren im Kampf gegen die Diener des Chaos zu vereinen. So brachte er Jarusch zurück in seine Heimat und lies ihn alles vergessen. Alles, bis auf die ihm auferlegte Mission, gemeinsam mit den Magmaren das Chaos zu bekämpfen.

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Beitrag  Gast Mi Sep 29, 2010 5:47 am

Es handelt sich dabei um eine Schrift aus dem „Archiv des Weltalls“. Sie erzählt von einer fremden Welt, genannt Selir, und deren Bewohner, den Hommen.
Diese wunderschönen zottigen Wesen wechselten ihre Fellfarbe je nach Gemütszustand. Rot spiegelten Aggressionen wider, ein blauer Homme ging seinen Gedanken nach, trug ein Homme gelbes Fell, so war er verliebt.
Die Hommen ernährten sich ausschließlich von Pflanzen, die es in ihrer Welt, Selir, in Hülle und Fülle gab. Flüsse und Seen, mit kristallklarem Wasser, dichte Wälder und saftig grüne Wiesen schmückten die Welt der Hommen, in der ewiger Sommer herrschte.
Die Hommen hatten sich auf den Abbau und die Bearbeitung von Edelsteinen spezialisiert und liebten die verschiedensten Veredelungen. Sie schufen wunderbare Armbänder, Diademe, Ringe und Halsketten. Nicht aus Habgier, nein, sie erfreuten sich allein an der Schönheit ihrer Geschmeide.
Doch als der große Krieg der obersten Wächter, gottgleiche Wesen, ausbrach, wurde auch die Welt Selir nicht verschont. Sie wurde zur Arena des Kampfes zwischen den Chaosdienern und dem Meeresgott Sean, gemeinsam mit Eistrin, Gott des ewigen Eises.
Der Kampf dauerte viele Zeitalter und am Ende schien es, als würden die Chaosdiener gar den Sieg erringen. Doch Sean sammelte all seine Kräfte und rief die Geister der Meere herbei. Zugleich beschwor Eistrin die Geister des Eises. Eine unvorstellbare blau-schwarze Schaumwelle brach über Selir hinweg und erstarrte augenblicklich zu Eis. So wurden die Chaosdiener unter dem Eis begraben, und der Kampf war vorbei. Doch wurde aus der einst blühenden Welt Selir ein Grab aus Eis.
So konnten die Hommen ihre Werke niemals Bewohnern anderer Welten zeigen, denn sie alle fielen dem großen Krieg zum Opfer, und Ihre Talente bleiben ein ewiges Geheimnis und verborgen im ewigen Eis.

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Beitrag  Gast Mi Sep 29, 2010 5:48 am

Es handelt es sich hierbei um das Tagebuch eines Magmaren, der in Gefangenschaft bei den Menschen geriet. Er berichtet von Qualen der Folter, die ihm angetan wurden um an das Geheimnis der Bändigung der Atscha-Fledermäuse zu gelangen. Doch er blieb standhaft und ertrug die Qualen. Irgendwann hatten es die Menschen aufgegeben und seinen Tod beschlossen. So hatte er am Ende doch gesiegt und hieß den Tod willkommen. Doch höre selbst und wisse, jedes Wort könnte wichtig sein:

Überall herrscht völlige Finsternis. Ich bin in einer Höhle mit hohem Gewölbe. Die Luft ist muffig und das Atmen fällt schwer. Nach meiner Gefangennahme wurde ich hierher gebracht. Die Menschen wollen von mir das Geheimnis zur Zähmung der Atscha-Fledermäuse erfahren. Sie haben sogar einen Magmaren gefunden, der ihnen dabei hilft und die Worte übersetzt. Elender Schuft und Verräter!

Sie wollen mich foltern, um an das Geheimnis zu kommen. Ich fürchte mich. Ich habe nur die Hoffnung, dass mein Wille stärker ist als die Geduld der Menschen.

Ich bin jetzt den dritten Tag hier. Mein Körper ist eine einzige schmerzende Wunde. Doch konnte ich heute wenigstens dem Verräter ins Gesicht spucken. Ein kleiner Triumpf für mich, auch wenn ich danach erneut Schläge einstecken musste – das war es Wert!

Ihr Götter, nie hätte ich angenommen, dass die menschliche Fantasie so schrecklich sein kann… Sie haben mich in eine Stahlkiste zusammen mit abertausenden Insekten gesteckt, die eine einzige wabernde Masse war. Zusammengeschmolzen zu einem Organismus, der über meinen Körper wogte und sich vom Blut meiner Wunden ernährte.

Mir wird immer noch übel, wenn ich an die ganzen Insekten denke. Als sie mich gestern aus der Kiste geholt haben, habe ich mich auf die Stiefel des Verräters übergeben. Unbändiger Hass spiegelte sich in seinem Gesicht wider, und ich bekam wirklich Angst. Doch lasse ich mich nicht von ihnen brechen. Niemals werde ich das Geheimnis der Atscha-Fledermäuse preis geben. Die Folgen wären unvorstellbar!

Ich verliere den Verstand… mir tut alles weh. Ich weiß nicht, wie lange ich jetzt schon hier bin. Sie haben meinen Körper mit langen Schnitten überseht. Ich zählte bis 54, dann verlor ich das Bewusstsein. Zuletzt kamen mir die Erinnerungen an die Arena von Dartrong, in der junge Magmaren zu Kämpfern ausgebildet werden. Bilder großer Kämpfe und jubelnder Krieger, gefallener Freunde, meine erste Kriegsaxt, die erste Schatulle, die ich mit meinem Vater aufbrach und das edle Sorb, das ich zu meiner Hochzeit geschenkt bekam, tauchten in meinem Geiste noch auf und erinnerten mich daran, dass ich dies alles schützen muss, indem ich schweige.

Ich bin am Ende meiner Kräfte. Anstelle von Blut fließt nur noch Schmerz durch meine Adern. Der verräterische Magmar verlor heute seine Beherrschung und befahl meinen Tod. Er wusste, dass ich nicht sprechen würde und wurde darüber fast wahnsinnig.
Ich habe immer geglaubt, der Tod sei etwas Schreckliches. Doch nun heiße ich ihn willkommen. Schrecklicher als der Tod ist nur die Zeit, die man wartet. Minuten scheinen zur Unendlichkeit zu werden. Dieses Tagebuch war mein letzter Freund. Ich gehe mit Hoffnung und dem Glauben an alles Heilige, was in meinem Leben war und was noch wird...

Ich höre Schritte, jemand kommt. Endlich...

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Beitrag  Gast Mi Sep 29, 2010 5:48 am

Dabei handelt es sich um eine Ballade eines fahrenden Sängers. Sie heißt „Die letzte Nacht“.

Über Sodvais herrscht das Unwetter,
kreist der Schneesturm im wilden Tanz
An der Schwelle eines neuen Jahres
liegt die Erde im Schnee voll und ganz.

In den Dörfern wirken frohe Hände,
rodeln Kinder den lieben, langen Tag.
Und wie Gold glänzen Kugeln und Sterne
an der Tanne immergrünem Zweig.

Und der blaue Rauch steigt in die Lüfte,
und im Ofen liegt schläfrig die Glut,
frisches Brot verströmt seine Düfte,
über Sodvais bricht Dunkel herein.

Doch auf einmal verstummt alles Leben,
eilt ein Wächter erschöpft in den Hof,
fällt entkräftet nieder vor dem Ält'sten,
nur ein Wort noch: "Krofdor!" - Er ist tot.

Und die Alten beten in den Hütten,
Und das Volk steht stumm wartend davor,
Kinder lassen schnell ihr Spielzeug fallen,
auf dem Hof, auf der Eisbahn, am Tor.

Trotz der Schlösser, trotz aller Türen
dringt die wilde Schar in den Hof,
hundert Krofdors, verachtet, gemieden,
säen Tod und Verderben im Dorf.

Nur der Kampfgeist herrscht in ihren Köpfen,
Schwertgeklirr durch die Stille erklingt,
Über Dächern liegt die Glut des Leidens,
wie der Kampf es allzeit mit sich bringt.

Etwas liegt im Wahrsinn des Kampfes,
in dem wilden Tanz dieser Schlacht,
in der stillen Raserei der Augen
paart sich Ruhe mit Leidenschaft.

Und die Krofdors zogen aus dem Dorfe,
nahmen mit sich den Sieg und den Schatz.
Sie bewiesen den Willen zur Freiheit,
lieben sie mehr als jedes Gesetz.

Und in Sodvais herrscht das Unwetter,
wieder dreht sich der Schneesturm im Tanz,
und am ersten Tag des neuen Jahres
liegt die Erde im Schnee voll und ganz.

Wieder eilt die Zeit wie im Fluge,
kommt der Kampf und zieht wieder davon.
Doch noch immer trägt die schwere Bürde
dieses stolze, unbändige Volk.

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Beitrag  Gast Mi Sep 29, 2010 5:49 am

Dir ist eine Schrift, geschrieben kurz vor dem Tode, mit sehr ungewöhnlichem Inhalt in die Hände geraten. Hör aufmerksam zu, Krieger, und achte auf jedes meiner Worte.

Wie soll man leben, wie existieren, wenn man in der Fäule einer stinkenden Kloake geboren ist? Wenn vom ersten Tag des Lebens dich deine Herkunft, dein Aussehen, deine Zugehörigkeit zu dieser schrecklichen Ansammlung des Elends, das sich Chaos nennt, quält. Deshalb habe ich mich entschieden zu sterben. Ich werde lieber sterben, bevor sie beginnen, mich in allen Weisheiten und Fertigkeiten auszubilden, die ein wahrhafter Kämpfer, ein Chaosdiener beherrschen soll. Noch bin ich jung, fast zu klein, als dass mich nach dem Verständnis der höchsten Obrigkeit Fragen über die Eroberung der nächsten Welt, den Krieg für die Vorhherschaft im Universum, des Politik oder Macht beunruhigen sollen. Aber sie wissen nicht, dass ich schon mit 2 He (bei uns ist das die Einheit des Alters) angefangen habe, zu studieren und die Situation detailliert zu erforschen, mit 3 zu analysieren, und jetzt bin ich 4 und habe alle Schlussfolgerungen schon gezogen. Deshalb will ich sterben. Ich bin talentiert und besitze hohe geistige Fähigkeiten, einverstanden mit allen Kriterien, allen Welten. Ich habe die Sprachen von 15 Welten studiert, in jeder von ihnen gibt es mindestens zwei Rassen. Dieses Testament schreibe ich in 28 von ihnen, da ich nicht dazu gekommen bin, die Schreibart der kleinen komischen Logger und der Sandriesen zu verstehen, und ich möchte sie nicht mit meinem Analphabetentum kränken. Sollen sie mir vergeben. Übrigens ist mein Name so schrecklich, dass man ihn auf keiner dieser Sprachen aussprechen kann. Er hat mir von Anfang an nicht gefallen. Meine arme Mutter, wenn man natürlich dieses schreckliche Wesen als Mutter bezeichnen kann, sprach meinen Namen mit Mühe aus. Es ist gut, dass es bei uns nicht üblich ist, die Kinder mit zärtlichen Spitznamen zu rufen, oh, es wäre ihr schwer gefallen. Ach, es ist schade, dass ich kein Mensch bin! Bei den Menschen gibt es meiner Meinung nach die schönsten Namen …. Alles ist nicht so … wie ich es gewollt hätte. Aber denke nicht, dass ich meine 4 He unnütz vergeudet habe, nur leidend mit und ohne Anlass! Es nicht so! Ich habe eine sichere Weise gefunden die Chaoswesen zu vernichten! Und jetzt werde ich sie an mir ausprobieren! Ich hoffe, dass es mir gelingt. Nicht umsonst habe ich ich im Laufe der letzten zwei He nichts anderes gemacht als Experimente durchzuführen und alle Vorzüge und Mängel des Organismus der Chaoswesen zu studieren. Und ich habe diese Möglichkeit schließlich gefunden! Darf ich zum Schluss noch ein wenig stolz sein? Danke! Obwohl nein, lebe wohl! Es ist schon höchste Zeit! Die Nacht heute ist genau das, was ich brauche - die dunkelste in diesem He...

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Beitrag  Gast Mi Sep 29, 2010 5:50 am

Dir ist eine Seite des historischen Buches mit dem Titel «Chronik der vergangenen Zeiten» in die Hände gefallen. Hör aufmerksam zu, Krieger, und achte auf jedes meiner Worte.

Seit der Zeit, als die Sorbs aus unbekannten Ländern in die Siedlungen gekommen sind, haben die Magmaren sich immer für sie interessiert. Sie besaßen eine unglaubliche Kraft, gute Ausdauer, sie konnten eine hohe Geschwindigkeit erreichen und waren sehr klug. Also, warum sollte solche Kraft umsonst existieren, wenn man sie sich unterordnen konnte?! Von diesen Gedanken angezogen, unternahmen die Bewohner von Khair mehrfache Versuche, den Tieren beizubringen, bei ihnen zu leben, sie an sich zu gewöhnen und zu zähmen, aber alle diese Versuche verliefen nicht erfolgreich. Es halfen weder Stricke, noch Fangeisen, weder auserlesenste Leckereien, noch der Diebstahl der Jungtiere: einen Sorb im Netz zu fangen war einfach unmöglich. So ließen die Magmaren für eine bestimmte Zeit den Gedanken fallen, diese Tiere zu fangen, und sie ließen sie noch einige lange Jahrzehnte in Ruhe … Bis eines Tages in den Toren von Dartrong ein alter Greis erschien, bekleidet mit einer ungewöhnlichen Rüstung aus schweren Harnischen, glänzend vor blendend weißer Farbe. Er blieb für eine Sekunde stehen, betrachte mit finsteren Blick die Menge und forderte, dass man ihn zum Ältesten brächte. Danach wurden in ganz Khair Boten ausgesandt, die den geschicktesten und erfahrensten Jägern vorschlugen an der Zähmung der Sorbs teilzunehmen. Der Fremde hatte den Magmaren ein ungewöhnliches Geschäft angeboten: er konnte ihnen helfen, das stärkste und erfahrenste Tier vor den Augen der ganzen Herde zu zähmen, um ihm seine Überlegenheit zu beweisen. Er erklärte, dass eine beliebige Herde seinen Anführer verstößt, sobald dieser seine Kraft verliert oder eine Niederlage im Kampf erleidet, und sich einen neuen wählt, häufig denjenigen, der im Kampf gesiegt hat. Im Gegenzug forderte der Greis, ihm zwölf Seelen der besten Krieger des Kontinents zu geben. Jemand nahm seine Worte mit Gelächter auf, ein anderer schlug vor ihn am nächsten Galgen zu hängen, und ein anderer trat hervor und bot sich als würdige Zahlung an. Wie dem auch sei, in jener Nacht verschwanden tatsächlich zwölf der stärksten und mutigsten Magmaren spurlos, die laut dem Ältesten freiwillig zugestimmt hatten, dem Fremden im Namen ihres Volkes zu folgen, denn sie sahen es als nicht weniger würdigen Tod an, als heldenhaft im Kampf zu sterben. Von diesem Moment trat das ungewöhnliche Geschäft in Kraft. Auf dem ganzen Kontinent wurden die besten Jäger ausfindig gemacht und von meisterhaften Schmieden neue Waffen und Rüstungen hergestellt. Alles war zum Marsch bereit. Sich erinnernd an eine Menge von Misserfolgen, die sie in der Vergangenheit überkommen hatten, verließen sich einige praktische Magmaren nicht völlig auf den Fremden, der mit ihnen den seltsamen Vertrag abschloss, sondern stellten, als sie an der Jagdstelle angekommen waren, Dutzende von Fallen auf, damit diesmal auch ja nichts schief ging. Der Alte lächelte darüber nur, aber sagte nichts. Alle versteckten sich und fingen an zu warten. Bald erschien eine riesige Herde vom Wald her. Der Anführer war sofort sichtbar, er ging voran. Beim Gehen rollten sich unter seiner dicken Haut mächtige Muskeln hin und her, seine Beine schritten schwerfällig, ein Staubwolke aufwühlend, und in seinen Augen leuchtete eine helle Flamme, die das Halbdunkel der Waldwiese vertrieb. Als ob er die Anwesenheit der Fremden gewittert hätte, gab er plötzlich einen hallenden, gedehnten Laut von sich, und die ganze Herde blieb augenblicklich stehen.
Im Laufe der nächsten fünf Minuten, beobachteten die Magmaren erstaunt, wie der Sorb die von ihnen aufgestellten Fallen geschickt umging, und schon kamen hinter ihm die übrigen Tiere langsam schreitend heran, Spur in Spur, eines nach dem andern. Wahrscheinlich wäre die Herde so auch vorübergezogen, wenn es nicht einem der Jäger eingefallen wäre unmerklich zu folgen. In der beänstigenden Stille knackten die trockenen Zweige unter seinen Beinen so laut, dass allen voran gehende Anführer heftig zur Seite sprang. Die straff gespannte Seilschlinge verfing sich in seinem Hinterhuf und als er an ihr zog, löste er einen einfachen Mechanismus aus. Das breite Netz fiel auf seinen massiven Rücken und fiel auf beiden Seiten herab, und das durch die Last schwer gewordene Netz verhedderte sich unter seinem Bauch, am Hals, um die Hufe, und machte es ihm unmöglich weiter zu gehen. Der riesenhafte Tier begann, sich hin und her zu bewegen, wobei es die dicken Stricke zerriss und dicken Staubwolken aufwühlte. Es schüttelte Wütend den Kopf stoß einen tiefen Brustlaut aus, wand sich tollwütig und versuchte loszukommen. Eine Sekunde – und das feste Netz war in Fetzen gerissen. Das Tier warf sich auf seine Fänger. Es verscuhte sie zu zertreten, Indem es wieder und wieder zum Angriff überging, als ob es die Schwerter und die Äxte nicht bemerkte, mit denen sie sich wehrten. Die ganze Herde stand um sie herum, zu einem dichten Ring geschlossen, und beobachtete fast gleichgültig den Verlauf der Schlacht. Wenn der Anführer umkommen würde, würde es bedeuten, dass sie sich einen Neuen fänden, stärker als jener, und der würdig ist sie zu leiten. In der schweren Luft hing Blutgeruch, aber der Sorb setzte den Kampf fort, solange die Kräfte auf seiner Seite waren. Die Magmaren verstanden, dass es nicht in ihren Kräften lag den Sorb zu überwältigen, und hofften auf ein Wunder, das sie vor dem wütenden Tier retten würde. Die Schlacht ging langsam auf ihr trauriges Ende zu, dessen Ergebnis ein wiederholter Misserfolg sein würde, als auf dem Kampfffeld plötzlich der Fremde erschien, der ihnen den Sieg prophezeite. In dieser Minute glänzten seine Rüstungen besonders hell, und auf seinen Handflächen verdichtete sich die Luft und färbte sich blassläulich. Dem Tier ins Gesicht schauend, ging er dicht an es heran, und bat die Magmaren, ohne den Blick zu senken, wegzugehen. Der Anführer stand still, wie an den Boden gefesselt, und versuchte nicht einmal sichdem Fremden zu widersetzen. Der Fremde hob die Hände zum Himmel. Mit einem Rauschen wie altes Papier strich der Wind über die Erde, berührte die einsamen, dunklen Gräser, und formte einen Ring, der zwei Konkurrenten darstellte, die einander in die Augen schauen. Allmählich hinaufsteigend nahm er anKraft und Geschwindigkeit zu, erfasste Staubwirbel von der Erde, und in den Handflächen des Mannes in den weißen Harnischen schimmerten schon kleine Flämmchen, die mit dem blassblauen Leuchten der Luft stark kontrastieren. Nach einer Minute beobachteten die verblüfften Magmaren ein ungewöhnliches Bild, auf dem sich chaotisch alle Farben und Töne vermischten, am dunklen Himmel rollten, wie Wellen klare scharlachrote Wolken heran, und der Anführer und der Fremde wurden von einem riesigen Trichter erfasst, summend wie ein Bienenschwarm. Plötzlich wurde für eine Minute alles still. Die Töne brachen ab, wie von einer ungeahnten Klinge abgeschlagen, und es herrschte eine absolut Totenstille. In ihr erklang sehr deutlich und unheimlich das Flüstern des Greises, der heiß und innig in einer unbekannten Sprache sprach. Schweigend warf er mit Kraft ein Amulett zu Boden, das um sich gleich einen Ring im Gras schmolz, und entfernte sich vom Sorb. Mit einem unsicheren, schweren Schritt bewegte sich das Tier auf ihn zu. Der Fremde entfernet sich wieder, und wieder folgte der Anführer ihm. Das Amulett, das von seiner Art an eine große Goldmünze erinnerte, pulsierte mit einem sanften Licht, und je näher der Sorb zum Greis kam, desto stärker wurde das Pulsieren. Indem er das Amulett aufnahm und wieder auf den Boden warf, rief der Fremde den Sorb mehrmals, und zwang es ihm zu folgen. Unbemerkt zur Seite tretend hatten die übrigen Tiere den Ring aufgemacht und ließen die Magmaren heraus. So war zum Preis von zwölf großen Seelen der Sieg erreicht, dessen Weg Jahrzehnte umfasste. Am nächsten Tag stand den großen Jägern bevor, die riesige Herde nach Dartrong zu bringen, um auf ewig ihre Kraft und ihren Verstand mit der Macht und Ergebenheit der Tiere zu vereinen, die im Folgenden ihre Verteidiger und Freunde wurden. Und der geheimnisvolle Fremde verschwand in der selben Nacht, hinter sich die nächste Seite der großen Eroberungen der Magmaren umblätternd.

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Beitrag  Gast Mi Sep 29, 2010 5:50 am

Dir ist ein Bericht von der Durchführung einer Autopsie eines Magmaren die Hände gefallen. Hör aufmerksam zu, Krieger, und achte auf jedes meiner Worte.

Der Körper des Magmaren, der vor mir liegt, besteht ebenso wie der Körper des Menschen aus einem Kopf, einem Rumpf und Gliedmaßen (zwei Hände und zwei Beine), Schwanz ist nicht vorhanden. Die ersten Abweichungen von der Anatomie des Menschen fallen sofort auf – die Haut ist von einer spezifischen violetten Farbe. Wie die Durchbohrung gezeigt hat, ist das Gehirn nicht auf zwei Kopfhälften aufgeteilt, sondern stellt ein einheitliches Ganzes dar. Ich denke, das könnte die Schnelligkeit und Deutlichkeit der Bewegungen Magmaren erklären, denn dadurch haben die Nervenimpulse in ihrem Körper einen viel kürzeren Weg vom Rezeptor bis zum nötigen Sektor des Gehirns. Das Öffnen des Brustbeines hat noch eine Besonderheit gezeigt. Vor mir sehe ich zwei Herzen, symmetrisch angelegt, auf der rechten und linken Seite, vor den vermuteten Lungen. Dann sollte das Leben des Magmaren vier Blutkreisläufe unterstützen und man muss annehmen, dass er nach dem Stillstand eines Herzens mit dem anderem weiterlebt. Mehr noch, das erste Herz kann, wie ein Hammer, das zweite wieder zum Schlagen bringen. Ist das womöglich das Perpetuum mobile? Ich habe gerade erst das Öffnen des Brustkorbes durchgeführt. Es hat sich gezeigt, dass "die Lungen" im Unterschied zu den menschlichen nicht elastisch sind! Normalerweise kann die Lunge, indem sie sich wie ein Schwamm ausgedehnt, in sich die Menge an Luft, die der Organismus benötigt, aufnehmen, bei den Magmaren aber verhält sich alles anders. Auf den ersten Blick besteht sie aus irgendeinem porösem vulkanischem Glas, mit einem Wort, sie ist fest, und dass heißt, sie kann sich nicht ausgedehnen, und kan nur eine begrenzte Menge an Luft aufnehmen. Worin besteht dann das Geheimnis? Was versorgt beide Herzen mit Sauerstoff? Ich vermute, dass die Lösung im Gewebe liegt. Aller Wahrscheinlichkeit nach leben die Magmaren wie die Insekten durch die Luftröhrenatmung. Dieses Atmungssystem besteht aus einem Netz dünnster Kanäle, die ich unter einer der Hautschichten – unter der Magmaderma - jetzt sehe. Diese winzigen Kanäle können selbständig das Gewebe mit Sauerstoff versorgen, während die Anreicherung durch die Funktion der Lungenatmung für die Hirnrinde zuständig ist. Die Ergebnisse der Analysen haben gezeigt, dass anstelle von Blut in den Venen, Arterien und Gefäßen Magma fließt. Nach dem Tod des Magmaren kühlt sie ab, und beim Kontakt mit der Luft zieht sie sich zusammen und verhärtet. Druch ihre Zusammensetzung eignet sie sich gut für die Aufrechterhaltung des lebendigen Organismus, wie ein Einheitssystem, dass ihn mit den notwendigen Stoffen versorgt: sie enthält eine große Menge chemischer Elemente, sowie verschiedene flüchtige Komponenten und dampfförmiges Wasser. Alles in allem heißt das, wenn der Magmar atmet, erwärmt sich die Luft auf dem Weg vom Nasenrachenraum bis zu den Lungen. Der ausgedehnte Sauerstoff strömt in die Magma, die dann die Arterien hinaufsteigend zum Gehirn fließt. Übrigens scheint es, dass die Magma der Grund für die ungewöhnlichen Hautfarbe ist. Ich weiß nicht, wie sie bei Lebzeiten aussieht, aber nach dem Tod erwirbt sie alle Schattierungen von dunkel–violett bis hell-blau. Besonders malerisch sehen auf ihr die hell-orangen Adern aus – die Hauptarterien, in denen das Magma gewöhnlich fließt. Nach der sorgfältigen Überprüfung der oberen Hautschichten habe ich auf ihnen kaum bemerkbare schwarzen Punkte gefunden – Poren. Allem Anschein nach werden durch sie, ebenso wie durch die Poren des Menschen, Salze und Toxine herausgeführt, die der Organismus nicht braucht. Natürlich ist das nur meine Annahme, aber im Organismus des Magmaren gibt es einen riesigen Vorteil! Er wird nicht krank. Er muss keine Viren, Mikroben, Bakterien oder Infektionen fürchten – sie können bei solcher Temperatur einfach nicht überleben. Das bedeutet, dass er weniger verwundbar ist, über einen höheren Tonus verfügt als der Mensch, ausdauernder und fähig ist, sich praktisch jeder beliebigen Umgebung anzupassen. Was nach Meinung unserer Spezialisten nicht minder erstaunlich ist, ist die Tatsache, dass die Magmaren zwar durch eine partiellen Farbenblindheit und Unfähigkeit, einige Schattierungen der roten und gelben Farben zu sehen, gekennzeichnet sind, dafür aber eine sehr gute Sehkraft besitzen und fähig sind, Gegenstände auf großen Entfernungen zu sehen. Die grobe Haut ist ein Grund für den schlechten Tastsinn, aber auch das wird kompensiert! Ein scharfes Gehör und ein ausgezeichneter Geruchssinn lassen ihn den Gegenstand nach der Mischung aus Gerüchen oder Tönen, die von ihm ausgehen, spüren. Mir scheint, dass es bei solcher Besonderheit des Organismus sowohl positive als auch negative Seiten gibt. Einerseits ist der Magmar gegen Schmerz nicht besonders empfindlich, der mit äusserlichen Beschädigungen verbunden ist. Aber andererseits löst doch gerade der Schmerz das Einsetzen bestimmter Reflexe aus, und ohne sie werden keine Informationen darüber im Gedächtnis nicht gespeichert, was gefährlich ist und was nicht. Eins ist klar: dieser Organismus ist dem menschlichen nicht identisch, aber die vielen Unterschiede bringen weder einen Vorteil noch einen Nachteil, wenn man das Gesamtbild betrachtet. Denn der Krieg, der zwischen unseren Rassen geführt wird, wäre schon seit langem beendet, wenn wir nicht über die ungefähr gleichen Möglichkeiten verfügen würden. Bei etwas haben sie einen Vorteil, bei etwas anderem wir, und so wird es immer sein, wenn nicht plötzlich jemand drittes erscheint, der dieses Gleichgewicht zerstören wird. Das Studium der Anatomie der Magmaren eröffnet uns neue Grenzen und lässt uns einen großen Sprung in der Wissenschaft machen. Und ich bin überzeugt, dass weitere Forschungen zu neuen Ergebnissen führen werden, dank dessen unser Beruf auf ein neues qualitatives Niveau versetzt wird.


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